Ernst Mareck  
  Ernst Mareck

Matrosengefreiter

Ernst Mareck

Flugabwehr, 5. Division

* 5.12.1921 in Bladiau (Ostpreußen) - † 27.5.1941

Matrosengefreiter  
Ernst Mareck Deutschland (1921)

Deutschland (1921)

Quellen:

Klaus Hildebrandt (Großneffe) / Dorsten

Fritz Mareck (Bruder) / Dorsten

Bundesarchiv Abteilung PA

1 Während der Schlacht bei Tannenberg war die Region um Neidenburg schwer umkämpft.

Ernst Mareck wurde am 5. Dezember 1921 in der ostpreußischen Ortschaft Bladiau im Kreis Heiligenbeil geboren. 1.200 Einwohner zählte der kleine Ort mit eigenem Postamt, rund 40 km südöstlich der Landeshauptstadt Königsberg. Nach Bladiau war die Familie Mareck aus ihrer Heimat im Kreis Neidenburg im August 1914 vor den Kämpfen zwischen der deutschen und russischen Armee geflüchtet1. Nach dem Krieg blieb die Familie in Bladiau. Der Vater Gustav Karl Mareck war in dem Dorf Camerau aufgewachsen und Bauarbeiter von Beruf. Seine Frau Minna geborene Sutka stammte aus der nur 6 km entfernten Nachbargemeinde Roggen. 1911 heirateten die beiden Achtzehnjährigen kurz nach der Geburt ihrer Tochter Hedwig. Ein Sohn namens Otto folgte im darauffolgenden Jahr. Zwischen 1912 und 1914 leistete der junge Vater seinen Militärdienst. Dann kam der Weltkrieg und mit der Mobilmachung musste er umgehend erneut einrücken, während seine Frau mit Sohn und Tochter vor den Kämpfen in den Westen Ostpreußens nach Bladiau floh. Nach dem Krieg fand der Vater in Bladiau Arbeit und die Familie dort ein neues Zuhause. Sie kauften eine Doppelhaushälfte in einer kleinen neu gegründeten Siedlung am Ortsausgang. Zu dem Haus gehörte ein ein Hektar großer Garten.

Ernst Mareck im Matrosenanzug (vierter von rechts) zusammen mit anderen Kindern vor seinem Elternhaus

Ernst Mareck im Matrosenanzug (vierter von rechts) zusammen mit anderen Kindern vor seinem Elternhaus






2 NSKK = Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps

Im Dezember 1921 wurde dann Ernst Mareck geboren, der in Bladiau aufwuchs. 1924 sollte mit Sohn Gerhard noch ein Bruder folgen. Als Nachzügler wurde Fritz Mareck 1931 geboren, da war Ernst Mareck bereits neun Jahre alt und besuchte die Volksschule in Bladiau. Nach seinem Schulabschluss begann er eine Gärtnerlehre, schloss diese aber nicht ab. Stattdessen machte er beim NSKK2 seinen Führerschein und arbeitete als LKW-Fahrer. Als Jugendlicher trat Ernst Mareck in die Hitlerjugend ein. Er fand Gefallen an den gemeinsamen Ausflügen und Aktivitäten, engagierte sich und wurde bis zum Scharführer befördert. Als solcher leitete er eine Gruppe von rund 30 bis 60 Jungen. Durch die Nähe zum Frischen Haff, das nur sechs Kilometer von Bladiau entfernt lag, wurde Ernst Mareck mit dem Meer groß. So wundert es nicht, dass er sich nach Beginn des Krieges freiwillig zum Dienst in der Kriegsmarine meldete. Zum 1. April 1940 wurde er dann eingezogen. Die erste Station seiner militärischen Laufbahn war die Grundausbildung bei der 11. Schiffsstammabteilung in Stralsund. Zwei Monate dauerte diese an, dann wurde Ernst Mareck mit den meisten seiner Kameraden zum Besatzungsstamm des Schlachtschiffes Bismarck kommandiert, wo er später Teil der Flugabwehr werden sollte. Da sich die Bismarck noch in der letzten Bauphase bei der Werft befand, bezogen die Matrosen zunächst das Wohnschiff New York in Gotenhafen. So kam Ernst Mareck seiner Heimat wieder bedeutend näher und doch lag sie zu weit entfernt für einen Besuch in der knapp bemessenen Freizeit. Dafür lag die Stadt Danzig ganz in der Nähe und wurde von den Matrosen gerne aufgesucht, war hier doch bedeutend mehr los als in der Marinestadt Gotenhafen. Greta Damps, die Freundin von Ernst Mareck In Danzig traf Ernst Mareck auf Greta Damps. Sie freundeten sich an und verliebten sich bald in einander. Im August 1940 musste Ernst Mareck dann Abschied nehmen, die New York fuhr nach Hamburg, wo er sein neues Kommando auf der Bismarck antrat. Umso mehr freute er sich, als das Schlachtschiff im September 1940 und später ein weiteres Mal in Richtung Ostsee auslief. Gotenhafen wurde zum Heimathafen während der Ausbildungszeit in der Ostsee. So hatte er wieder Gelegenheit, seine Freundin zu besuchen. Während seiner kurzen Marinezeit verbrachte Ernst Mareck auch einen Heimaturlaub in Bladiau. Dies war im Winter 1940/41 wahrscheinlich über die Weihnachtszeit. Stolz präsentierte er seiner Familie dabei seine blaue Uniform und posierte für Fotos mit seinen Geschwistern und der Mutter.

Ernst Mareck mit seiner Mutter beim HeimaturlaubIm Mai 1941 lief Ernst Mareck, der kurz zuvor zum Matrosengefreiten befördert wurde, mit der Bismarck zu seiner ersten Feindfahrt aus. Er sollte den Untergang seines Schiffes nicht überleben. Er starb mit 19 Jahren. Auch sein jüngerer Bruder Gerhard und seine Mutter sollten den Krieg nicht überleben. Gerhard Mareck fiel am 7. August 1944 in Lettland und seine Mutter starb im März 1945 bei einem russischen Luftangriff. Der Vater musste erneut flüchten und verlor zum zweiten Mal seine Heimat. Zusammen mit seinem jüngsten Sohn Fritz gelangte er nach Kiel-Friedrichsort in Schleswig-Holstein.

 
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Lese-Tipp

Die Geschichte des Matrosengefreiten Ernst Mareck können Sie in unserem neuen Buch "Schlachtschiff Bismarck - Das wahre Gesicht eines Schiffes" Teil 1.3 ab der Seite 59 nachlesen.

 
 

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