Ernst Friedrich  
  Ernst Friedrich

Mechanikersobergefreiter (A)

Ernst Friedrich

Artilleriemechaniker, 8. Divison

* 19.1.1920 in Weingarten (Baden) - † 27.5.1941

Mechanikerobergefreiter (A)  
Ernst Friedrich Deutschland 1920

Deutschland (1920)

Quelle:

Irmgard Koger (Cousine) / Weingarten

Ernst Friedrich wurde am 19. Januar 1920 in der badischen Gemeinde Weingarten, wenige Kilometer nordöstlich der Stadt Karlsruhe, geboren. Seine Mutter Luise Friedrich war erst siebzehn Jahre alt, als sie ihren Sohn gebar, der Vater blieb dem Kind zeitlebens unbekannt. Luise Friedrich war und blieb unverheiratet und musste ihren Sohn alleine großziehen. Zu jener Zeit war dies eine besonders schwere Situation für die junge Mutter, denn ein uneheliches Kind wurde damals noch als etwas Schändliches betrachtet. Und so wundert es nicht, dass auch ihre Eltern unzufrieden mit ihr waren, war ihr Vater doch ohnehin von mürrischer Natur. So wuchs Ernst Friedrich unter dem Schatten der Umstände in einfachen Verhältnissen auf. In der Schule wurde er von seinen Mitschülern gehänselt, doch anstatt sich damit abzufinden bemühte er sich sehr, um dennoch ihre Annerkennung zu gewinnen. Dies gelang ihm dann schließlich im Sport, er fand zum Ringen und gewann bald darauf erste Preise, sogar die lokalen Tageszeitungen berichteten über die Wettkämpfe und erwähnten ihn namentlich. Zusammen mit einem Schulfreund unternahm der junge Ernst Friedrich später eine Fahrradtour, die die Beiden über die Alpen bis nach Italien an den Lago Maggiore führen sollte. Eine große Leistung für den jungen, sportlichen Mann, zu Zeiten, in denen von geländegängigen Fahrrädern und guten Straßen nicht die Rede sein konnte.

Der Besuch einer höheren Schule blieb für Ernst Friedrich aufgrund der finanziellen Situation unerreichbar, stattdessen machte er nach dem Volksschulabschluss eine Lehre zum Blechner, wie im Badischen der Beruf des Installateurs auch genannt wurde. Was Ernst Friedrich 1938 bewegte zur Kriegsmarine zu gehen, ist leider nicht mehr bekannt. Für seine Heimatregion fernab der Meere war es zumindest ein ungewöhnlicher Entschluss. Jedenfalls hatte seine Freiwilligenmeldung Erfolg, der Achtzehnjährige wurde 1938 in die Grundausbildung eingezogen. Später wurde er zum Artilleriemechaniker ausgebildet und fuhr dann zur See. Während des Krieges wurde sein Schiff versenkt und Ernst Friedrich musste mehrere Stunden im Wasser ausharren, ehe er mit aufgedunsenem Gesicht und Haut gerettet wurde. Sofort kam er in ein Lazarett und wurde in Watte gehüllt. Nachdem er sich von diesem Erlebnis erholt und einen Heimaturlaub genossen hatte, kam er auf ein neues Kommando, welches unglücklicherweise auf das Schlachtschiff Bismarck fiel. Ernst Friedrich konnte natürlich nichts ahnen von dem bevorstehenden Unglück, er fühlte sich sicher und war der Überzeugung, dass die Bismarck nicht untergehen könne. Auf tragische Weise wurde er jedoch eines Besseren belehrt.

Der einundzwanzigjährige Mechanikerobergefreite überlebte den Untergang der Bismarck nicht. Er fiel am 27. Mai 1941.

 
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Lese-Tipp

Die Geschichte des Mechanikersobergefreiten (A) Ernst Friedrich können Sie in unserem neuen Buch "Schlachtschiff Bismarck - Das wahre Gesicht eines Schiffes" Teil 2 ab der Seite 172 nachlesen.

 
 

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